Im Januar 2005 gründete sich in Dresden der Verein "Internationale Gärten Dresden e.V." (IGD) - Interkultureller Verein zur Förderung von Eigeninitiative, Integration und sozialer Entfaltung. Die Gründungsmitglieder - MigrantInnen und Deutsche - verband der Gedanke, in einem urbanen Umfeld eine grüne Oase, einen Ort für "Kulturen" zu schaffen.
Ziel des Vereins ist es, in Dresden einen Gemeinschaftsgarten zu errichten, in dem Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern gleichberechtigt Obst und Gemüse anbauen und sich dabei kennen lernen und austauschen können. Die "Internationalen Gärten Dresden" wollen einen Raum bieten für Eigeninitiative und Selbstorganisation aller Beteiligten sowie den Austausch von Wissen. Sie sind also Begegnungs-, Kommunikations- und Produktionsort. Die am Garten Beteiligten können zu ihrer Selbstversorgung beitragen, Menschen aus anderen Ländern begegnen, ihre Ideen verwirklichen und interkulturelle Kompetenzen entwickeln. Neben gärtnerischen Tätigkeiten sollen auch Raum für Fortbildungen sowie kulturelle und soziale Veranstaltungen sein.
Leitbild unserer Arbeit ist die Stärkung der demokratischen Alltagskultur und damit der Zivilgesellschaft. Das gegenseitige Kennenlernen unterschiedlicher Lebenssituationen und Kulturen und der gleichberechtigte Austausch zwischen Deutschen und Nichtdeutschen sind mehr als ein Nebeneffekt unseres Projektes. Wenn Menschen sich kennenlernen, wird es schwerer, Vorurteile aufrecht zu erhalten. Bildungsarbeit, das Nutzen von Ressourcen gerade auch von Asylbewerbern (z.B. Kochkurse, Vorträge über ihre Herkunftsländer), gemeinsame Sprachkurse, etc. sollen nicht nur Begegnungen und Freundschaften ermöglichen, sondern auch aktiv zivilgesellschaftliches bürgerschaftliches Engagement gegen Rassismus und Rechtsextremismus stärken.
MigrantInnen sollen ungeachtet ihrer Herkunft oder ihres gesellschaftlichen Status durch aktive Partizipation sozial und perspektivisch auch beruflich integriert werden. Der Internationale Garten Dresden steht damit in der Tradition der Idee der amerikanischen community-gardens und baut auf den Erfahrungen anderer Gärten dieser Art in Deutschland auf, die bereits in Städten wie u.a. Göttingen und Kassel erfolgreich aktiv sind. Die Internationalen Gärten Dresden e.V. sind ein eingetragener gemeinnütziger Verein (Steuernummer Finanzamt: 201/140/19888K7).
Die Internationalen Gärten Dresden sind offen für alle Menschen, denen ein Garten eine wie auch immer geartete Erfüllung verspricht - sei es die Freude am Wachstum der Pflanzen und am Verzehr von Obst und Gemüse, sei es das Interesse an Kontakten während der gemeinsamen Tätigkeiten oder ökonomisches Interesse, die Verrichtung einer sinnvollen Tätigkeit an der (frischen) Luft oder einfach die Möglichkeit, in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer hektischen Umwelt Entspannung zu finden und den Anblick eines Blumenbeetes zu genießen.
Migrantinnen und Migranten ungeachtet ihrer Herkunft, Religion, Alter und gesellschaftlichen Status sind jedoch die Hauptzielgruppe des Projektes. Familien mit Kindern und Flüchtlingen gilt dabei besondere Aufmerksamkeit, aber auch das Engagement von Menschen deutscher Herkunft in den "Internationalen Gärten Dresden" ist ausdrücklich erwünscht.
Neben der oben beschriebenen eigentlichen Gartenarbeit will der Verein seine Ziele über selbstbestimmte Initiativen erreichen, für die der Garten gewissermaßen das Dach über dem Kopf sein soll. Im Garten kann dabei alles passieren, was die beteiligten Gärtnerinnen und Gärtner organisieren: Sprachkurse, Workshops zum Gartenbau, Hausaufgabenhilfe, Betreuung bei Behördengängen, Information über Asylrechtsfragen, Kontakte zu Rechtsanwälten, Kochkurse, Länderkunde, Kulturveranstaltungen, um nur einige Müglichkeiten zu nennen. Inwieweit die eine oder andere dieser Ideen mit Leben erfüllt wird, hängt in erster Linie von der Initiative und dem Engagement der Mitglieder ab. Vermieden werden sollen fertige Angebote mit vorher mühevoll konzipierten Inhalten.
Neben den sich täglich ergebenden Möglichkeiten für Treffen, Austausch und Kommunikation, sollen insbesondere die mindestens einmal jährlich stattfindenden Gartenfeste eine gemeinsame kulturelle Basis unter den Mitgliedern fördern.
Desweiteren wollen wir ein Bildungsangebot auch nach außen wahrnehmen. Das heisst, wir bieten Projekttage für Schulklassen an zu den Themen Interkulturelle Kommunikation sowie Selbstorganisation. Mit Tagen der offenen Tür sowie Nachbarschaftsfesten wollen wir auch unsere Wahrnehmung in der Stadt erhöhen.